„Wanderlust“ – Camping im Hinterhof

„Wanderlust“ umfasst nicht das Gefühl in meinem Geist, wenn ich daran denke, die Welt zu bereisen und verschiedene Ecken dieser weiten Welt zu erkunden. Während meines Studiums und meiner Universitätszeit träumte ich davon, in ferne Länder zu fliegen. Während manche Menschen Flughäfen fürchten, überkommt mich immer ein aufregendes Kribbeln, sobald ich an die pulsierende Energie des Terminals denke. Jeder ist auf dem Weg irgendwohin, und ich gehe mit ihnen, denke ich jedes Mal, wenn ich beim Sicherheitscheck meine Schuhe ausziehe. Egal wie oft ich meinen Reisepass aufschlage, es wird nie langweilig.
Als gebürtige Atlantianerin sind für mich die meisten Reiseziele erreichbar, da ein internationaler Flughafen direkt nebenan liegt. Und als begeisterte Bloggerin und angehende Schriftstellerin weiß ich, dass siebzig Prozent eines Projekts aus Recherche bestehen. Schließlich soll man ja über das schreiben, was man kennt, richtig? Stellen Sie sich meine leichte Enttäuschung vor, als ich in einen anderen Bundesstaat im Südosten reiste. Keine Flugzeuge, keine aufregenden Warteschlangen beim Boarding, nur ich und mein Nissan aus dem Jahr 2001. Ich nahm mir ein paar Tage frei und reiste in die Berge von Tennessee in der Hoffnung, für meinen ersten Roman zu recherchieren. Ein solider erster Entwurf war in Arbeit, aber ich brauchte einfach mehr. Ich musste es mit eigenen Augen sehen, bevor ich es schreiben konnte.
Als ich meine kleine Reisetasche in Chattanooga auspackte, wurde mir klar, dass dies nichts mit meinen früheren Reisen gemein hatte. Das war keine zehntägige Reise durch Europa, das war kein Abenteuer in Florenz oder sogar ein Wochenende in New York City. Das war wie Camping in meinem eigenen Garten. Ich machte die Reisebewegungen mit, ging aber eigentlich nirgendwo hin. Oder so dachte ich.
Worte können nicht wirklich den Stolz beschreiben, den man fühlt, wenn man die eigene Heimat, den eigenen Bundesstaat oder das eigene Land erkundet. So viel Schönheit ich auch im Ausland und in verschiedenen Landschaften gesehen habe, ich wurde an das erstaunliche Handwerk in meinem eigenen Hinterhof erinnert. Die Berge, Täler und sprudelnden Flüsse sprachen zu einem Teil meines wandernden Geistes, von dessen Existenz ich nie wusste. Sogar die Luft roch anders! Mein ganzes Erwachsenenleben lang glaubte ich wirklich, ich müsse weggehen, um etwas Neues zu entdecken oder als Mensch zu wachsen. Ich hätte nie gedacht, dass das Bleiben genauso kraftvoll sein könnte. Ich habe gelernt, dass Campen im eigenen Garten unglaublich lohnend sein kann, wenn man mit offenem Geist und Herz geht.
Reisen ist kein Ziel, es ist nicht die Entfernung von zu Hause oder das Verkehrsmittel. Es ist eine Geisteshaltung; eine Art, Menschen, Orte und Kulturen zu verbinden. Es ist der schlichte Wunsch, zu erkunden. Es ist Wanderlust.