Das Hudson-Bay-Abenteuer

Manchmal ist ein Urlaub am Strand nicht das, wonach man sucht. Manchmal muss es ein bisschen anders sein. Ein besonderer Urlaub ist die Hudson Bay in Kanada. Die Bucht liegt im Nordosten Kanadas zwischen Quebec, Ontario, Manitoba und Nunavut.
Die Region rund um die Bucht ist hauptsächlich als Taiga oder Tundra gekennzeichnet, und die riesige Bucht ist im Winter vollständig zugefroren. Deshalb wird sie als das „Eishaus Nordamerikas“ bezeichnet. Die Region ist sehr karg und dünn besiedelt. In letzter Zeit erhalten die Einwohner immer mehr Tourismus, da immer mehr Menschen nach außergewöhnlichen Urlaubszielen suchen.
Die Hauptattraktion in der Hudson Bay ist die Polar Bären Safari. Lokale Führer bieten eine Tour über die gefrorene Hudson Bay in sogenannten „Tundra Buggys“ an. Wenn Sie noch nie einen Tundra Buggy gesehen haben, stellen Sie sich einen 6 Meter hohen, weißen, geländegängigen Schulbus mit riesigen Reifen vor. Das Fahrzeug hat extra Sicherheitswände, einen Schneepflug und ist hoch vom Boden gebaut, um zusätzliche Sicherheit zu bieten, falls ein Eisbär angreifen möchte.
Die ersten Touren zur Beobachtung und Dokumentation der Eisbären fanden Anfang der 70er Jahre statt. Seitdem öffnete sich die Region immer mehr für Touristen, und mittlerweile bieten mehrere Anbieter Touren an. Sie werden in einer Lodge direkt mitten in der Tundra übernachten. Diese Lodges befinden sich meistens an der Küste der Bucht.
Das alles klingt sehr ruhig für eine Abenteuerreise, und hier kommt der Klimawandel ins Spiel. In den letzten Jahrzehnten ist die Bucht länger aufgetaut und die Region südlich der Bucht wird ebenfalls wärmer. Die Population der Grizzly- und Eisbären vermischt sich, was zu gefährlichen Begegnungen führen kann.
Da die Eisbären im Sommer nicht genug Nahrung finden, gehen sie eher in die kleinen Städte und gewöhnen sich an den Menschen. Das bedeutet, dass sie sich auch den Lodges nähern. Wenn Sie einem 3 Meter hohen und bis zu 500 kg schweren Eisbären gegenüberstehen, werden Sie Ihre Bewegungen zweimal überdenken. Genau deshalb dürfen Touristen nicht ohne einen gepanzerten Führer oder Ranger nach draußen.
Wenn Sie Glück (oder Pech) haben, erleben Sie diese Begegnung vielleicht selbst. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Bären an den Fenstern klopfen und die Lodge auf der Suche nach Nahrung umrunden. Führer und Ranger wissen, wie man mit den Bären umgeht und wollen die abnehmende Population um jeden Preis retten. Deshalb versuchen sie möglicherweise nur, den Bären abzulenken oder ihn bei Bedarf mit Pfefferspray zu beschießen. Die meisten Ranger haben ihre Waffen seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt, waren jedoch sehr kreativ, um sowohl die Touristen als auch die Art gleichzeitig zu schützen.